Haben Sie schon mal von Faszien Yoga oder Faszienyoga gehört? Faszienyoga macht nicht nur fit, sondern fördert gezielt die Regeneration des Bindegewebes. Wer nun zuerst an Orangenhaut denkt, liegt nicht falsch – Faszienyoga hat aber vor allem konkrete gesundheitliche Aspekte im Blick.
Der moderne Mensch hat sich eine ungesunde Umgebung erschaffen: Viele von uns vegetieren stundenlang im Bürostuhl oder auf dem Sofa, lehnen sich höchstens bei Facebook etwas weiter aus dem Fenster. Dabei nehmen wir oft körperlich ungesunde Haltungen an, die wir unbemerkt jeden Tag wiederholen. Doch gegen den Verschleiß des Körpers können wir etwas unternehmen!
In meiner Praxis ist Faszien–Yoga ein besonderer Bestandteil der Faszientherapie. Dabei nutzen wir die Dehnung der Faszien durch Yoga-Übungen, um Verspannungen zu lösen, Heilungsprozesse zu beschleunigen und die Gewebeflüssigkeit in Fluss zu bringen. Wie genau das funktioniert, und ob Ihnen Faszienyoga helfen kann, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Faszien: mehr als die Verpackung unserer Muskeln
Die Schulmedizin kann mehr und mehr Verbindungen zwischen Bewegungsschmerzen und unserem Fasziensystem feststellen. Überall im Körper sorgt es für einen reibungslosen Ablauf von Bewegungen und chemischen Prozessen. Die Faszien sind eng mit dem Lymphsystem verknüpft, weshalb es besonders wichtig für die Durchblutung und Säuberung unseres Organismus ist. Etwa 20kg der faserartigen Netzstruktur trägt jeder Mensch mit sich herum. Faszien sind also ein gewichtiger Teil des Körpers. Eine eingeschränkte Funktion macht sich direkt im Immunsystem und bei Bewegung der Muskulatur bemerkbar. Dabei können auch reflexive Muskeln wie z.B. die Magenwände betroffen sein.
Gute Gründe für ein Faszien-Yoga-Training
Übungen aus dem Yoga, dem Yin Yoga oder Faszienyoga, werden bestenfalls durch einen Therapeuten unterstützt. Ziel ist es, ohne Muskelanspannung bestimmte Figuren einzunehmen, darin zu verweilen und zu entspannen. Ohne die Muskelkontraktion werden die Faszien nun in entspannter Umgebung gestreckt und angeregt, was den Blutfluss und das Lymphsystem aktiviert und so für eine Durchspülung der Faszien sorgt. Die dadurch erhöhte Nährstoffzufuhr lässt das Bindegewebe frisches Kollagen herstellen, und fängt nun an, sich damit langsam zu reparieren und aufzubauen.
Dieser langwierige Heilungsprozess muss regelmäßig mit Faszienyoga und anderen Übungen angeregt werden, damit das Bindegewebe eine konstant hohe Nährstoffzufuhr erhält. Auch eine vielfältige Auswahl Bewegungen, die Sie täglich absolvieren, ist wichtig. Sonst arbeitet Ihr Alltag weiterhin gegen Ihre Faszien – Eine langfristige Besserung Ihrer Beschwerden ist nur machbar, wenn Sie die Zeit für einen ausgewogenen Lebensstil finden.
Verspannungen in den Muskeln
Das kennt fast Jeder: Über 60% aller Deutschen haben chronisch Schmerzen in Nacken und Rücken. Dies kann verschiedenste Auslöser haben. Ursachen und Behandlungstherapien können sich stark unterscheiden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, weshalb die Verspannung auftritt. Der Wohl häufigste Grund ist Bewegungsmangel; aber auch Schonhaltungen, psychischer Stress oder körperliche Traumata aus der Vergangenheit können Verspannungen auslösen. Durch die dauerhafte Spannung wird die Flüssigkeitszufuhr verringert, die Faszien übersäuern, verkleben und werden steif. Das vermindert den Durchfluss noch mehr; ein Teufelskreis entsteht, der in chronischen Muskelschmerzen endet. Unabhängig vom Ursprung des Symptoms, kann regelmäßiges Yoga oder Dehnungen die Faszien entspannen und durchbluten, und so den Teufelskreis durchbrechen. Die Fasern haben die Möglichkeit, sich zu regenerieren, da sie mit frischen Nährstoffen versorgt werden.
Schwaches Bindegewebe
Orangenhaut zeigt an, wo das Bindegewebe unterstützt werden könnte. Die aus Werbesendungen so bekannten mechanischen Vibrations-Massagen sind aber nur bedingt nützlich: die unterschiedlichen Faszien sitzen teilweise in tieferen Regionen, die nur durch Muskelreibung angeregt und durchblutet werden können. Eine Kombination aus Yoga und manueller Therapie zeigt die beste Wirkung.Übersäuerung des Körpers
Unterstützung durch einen Therapeuten
Physiologische Beschwerden werden oft durch eine Verkettung von Zuständen ausgelöst. Zum Beispiel kann der Grund für Ihre Nackenbeschwerden eine Kombination aus schiefem Sitzen, zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung sein. Eine frische Operation kann der Grund für die Therapie sein, aber auch die Vernarbungen einer alten Operation könnte in der Behandlung eine Rolle spielen. Das bedeutet, ganzheitliche Therapien zu entwickeln, die alle schlechten Einwirkungen kontrollieren. Faszienyoga kann ein fundamentaler Aspekt Ihrer Therapie sein, da es die Selbstheilung aktiviert und ein regelmäßiges Training für körperlichen Ausgleich sorgt. Die geförderte Durchblutung vervielfacht den Effekt von Massagen und Dehnübungen. So unterstützt gerade diese Art Yoga die klassische externe Behandlung, und kann selbst von eingeschränkten Patienten unter Anleitung ausgeübt werden.
Dehnung der Bänder für mehr Beweglichkeit
Nicht nur für Schmerzpatienten ist Faszien-Yoga interessant – auch Sportler und Fitness-Freunde profitieren von den vitalisierenden Effekten dieser Gymnastik. Gelenke werden agiler, Krämpfe und Verspannungen seltener. Das gestärkte Bindegewebe hat auch einen direkten Einfluss auf die Wirkfähigkeit der Muskeln: Da sie für die Kraftübertragung der Muskelpartien untereinander zuständig sind, können gesunde Faszien die Leistung der Muskeln erheblich steigern. Höher springen, schneller laufen – durch Yoga! Das glauben Sie nicht? Probieren Sie es einfach! Schon nach wenigen Minuten entsprechender Übungen konnte in Studien eine bemerkbare Leistungssteigerung beobachtet werden. Die Vitalität der Faszien ist elementar für einen sportlich beanspruchten Körper.
Das falsche Training und seine Folgen
Doch sollten Sie vorsichtig sein: Vieles kann von einem Anfänger im Yoga falsch gemacht werden. Entweder spürt die Person noch nicht, was sie ihrem Körper zumuten kann, oder interpretiert Stellungen und ihren Nutzen falsch. Die Folgen können weitreichend sein: Zerrungen, aber auch langfristige Vernarbungen der Faszien durch feine Risse sind möglich.
Viele Stellungen sind nur gut und wirksam, wenn sie von einem erfahrenden Yogalehrer angeleitet werden. Denn das Dehnen von entspannten Muskeln ist der Fokus dieser Yoga-Übungen. So ist es ohne Hilfestellung schwierig, sich spannungsfrei in bestimmte Figuren gleiten zu lassen. In meinen Kursen und Einzelstunden ist es mir ein großes Anliegen, jedem Kursteilnehmer die für sich richtigen Stellungen und Übungen beizubringen, um eigenverantwortlich zuhause üben zu können.
Faszien im Alltag
Stellen Sie sich vor, Sie würden auf jeder besuchten Webseite wirklich die Richtlinien zum Datenschutz durchlesen! Überlegen Sie mal, wie Ihr Rücken dann aussehen würde.
Das ist natürlich absurd, denn so viele Stunden hat ein Tag nicht. Aber schauen Sie sich doch einmal genau Ihren Tagesablauf an, und zählen Sie die Minuten, die Sie am Stück Bewegungslos da sitzen. Sie werden merken, dass auch diese Zahlen ins absurde gehen: Unser Körper ist gemacht, um sich zu bewegen. Starre Haltungen sollten eine Ausnahme sein, dynamische Bewegungen die Norm.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten auf Facebook jeden Meter, den sie scrollen, tatsächlich laufen!
Hören Sie auf Ihren Körper: Wenn Sie Merkmale wie Nackenstarre oder Wirbelverspannungen spüren, aber keine Zeit für ausgiebiges Yoga haben, gehen Sie doch kurz im Garten oder im Park spazieren, oder machen Sie auf die Schnelle ein paar Dehnübungen und Hampelmänner – So blöd es für Ihre Kollegen auch aussehen mag, es wird Ihnen helfen, den Tag schmerzfreier und besser gelaunt zu überstehen.
Denken Sie daran, bevor Sie das nächste Mal Ihren Rücken spüren. Dehnen Sie sich regelmäßig vor, während und nach einer längeren Zeit des Herumsitzens. Das sorgt nicht für eine Besserung, es mildert nur die akuten Konsequenzen ab.
Das kann natürlich keine dauerhafte Lösung sein. Wenn Sie wegen Ihrer Faszien unter Schmerzen leiden, oder Ihre Lebensqualität eingeschränkt wird, ist das schon Alarmstufe Rot! Sie sollten dann so schnell wie möglich mit dem Therapeuten oder Yogalehrer Ihres Vertrauens sprechen, um eine Therapie zu beginnen. Dabei können Sie den behandelnden Spezialisten nach Faszienyoga fragen.
Der Lockdown und seine Verspannungen
Im Jahr 2021 hatten viele von uns starken Stress, der durch wenig sozialen Kontakt und eingeschränkte Bewegungsfreiheit verursacht wurde. Aber auch die Ungewissheit, ob der nahen und fernen Zukunft unserer Gesellschaft, lässt einige Menschen nachts nicht schlafen. All das sind Auslöser für Unruhe, psychische und körperliche Blockaden und einen niedrigen energetischen Level, was sich in Lustlosigkeit und dem Gefühl der Überforderung ausdrücken kann.
Yoga kann uns in all diesen Bereichen unterstützen. Yin Yoga, das besonders darauf fokussiert ist, passiv in eine Stellung zu gleiten und sie lange zu halten, hat auch deshalb eine besondere, systemische Parallele zu unserer aktuellen Situation.
Yoga und Medizin
Faszienyoga ist in der Fachwelt nicht unumstritten. Gerade auch die Nähe zu asiatischen Energielehren lässt viele konservative Ärzte und Praktiker skeptisch auf diese moderne Behandlung blicken. Oft wird Sie als unbewiesen, als Trend ohne wissenschaftliche Substanz gesehen.
Das liegt vor allem daran, dass die moderne Medizin erst vor relativ kurzer Zeit auf die Wichtigkeit des Fasziensystems aufmerksam wurde. Auch noch im Jahr 2021 wird das Thema unter Medizinern nicht eingängig beleuchtet, Die komplexen Aufgabenfelder der Faszien sind noch nicht gut verstanden. Viele Fehldiagnosen entstehen durch Unbedachtheit. Etwa können Röntgenbilder logischerweise nicht den Zustand der Faszien zeigen, wodurch sie dann in Therapien ignoriert oder falsch behandelt werden. Klassische Therapien haben deshalb bei vielen Patienten nicht den erwarteten Effekt: Es können sich chronische Folgeerscheinungen bilden, Entzündungen und Schwellungen bleiben hartnäckig. Werden beeinträchtigte Faszien falsch oder nicht behandelt, wirkt sich das auf unser Immunsystem, unsere Laune und unser Nervensystem aus. Diese miteinander in Wechselwirkung stehenden Systeme sind jedoch die wichtigsten für unseren Gesundheitszustand und unsere Heilungsfähigkeit. Es ist äußerst wichtig, alle Aspekte in einem Therapieplan zu beachten.
Vielfältige Ansätze bringen die besten Ergebnisse
Obwohl Yoga ein großer und wichtiger Bestandteil meines Portfolios ist, arbeite ich auf allen mir bekannten Wegen am Erhalt Ihrer Gesundheit.
Die Naturheilpraxis Innerer Diamant hat über 10 Jahre Erfahrung mit alternativen Ansätzen in der Physiologie. Der Mensch wird hier als ganzheitlicher Organismus wahrgenommen; auf jeden Patienten wird individuell eingegangen, um die beste Kombination aus Behandlungsmethoden zu finden. Entsprechend könnte ein Therapieplan zum Beispiel Aspekte von klassischer Schmerztherapie, Faszienyoga, Entspannungverfahren, Ernährungsberatung und Hypnotherapie beinhalten.
Welche Weiterbildungen mich zur umfassenden Spezialistin in all diesen Bereichen gemacht haben, lesen Sie in meinem Portfolio.